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Die Motorleuchte bei deinem Auto leuchtet oder blinkt? Jetzt die Ursache finden und das Problem selber beheben!

Die Motorleuchte bei Deinem Auto leuchtet oder blinkt? Jetzt die Ursache finden und das Problem selber beheben!

Mit Einführung der On-Board-Diagnose in der EU (EOBD) wurde der genormte, 16-polige OBD-II-Diagnose-Anschluss für alle Fahrzeug-Hersteller verpflichtend.
Abgasrelevante Fehler werden durch Aufleuchten oder Blinken der Motorleuchte, die einen stilisierten Motor in der Draufsicht darstellt, angezeigt. OBD II, wie es heute verwendet wird, wurde erstmals 1996 in den USA verpflichtend eingeführt. Basierend auf dem US-amerikanischen OBD-II-Standard wurde EOBD (European On-Board Diagnostics) entwickelt.

Regulär mussten alle neuentwickelten Fahrzeuge mit einer EG-Typgenehmigung ab dem 01. Januar 2000 (Benziner) bzw. 01. Januar 2003 (Diesel) mit OBD II ausgerüstet sein. Für bestehende Modellreihen galt als Stichtag der 01. Januar 2001 (Benziner) bzw. 01. Januar 2004 (Diesel). Somit hielt die Malfunction Indicator Light (MIL) als Motorkontrollleuchte (MKL) Einzug in unsere Fahrzeuge.

Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass OBD II permanent abgasrelevante Funktionen des Fahrzeugs überwacht und den Fahrer bei Fehlern, die zu erhöhten Emissionen führen können, mittels der Motorkontrollleuchte informiert.

OBD-Fehlercodes & Motorleuchte – Fehler selbst identifizieren

Verläuft die interne Diagnose nicht fehlerlos, wird Motorkontrollleuchte (MKL) aktiviert. Schwerwiegende Probleme führen zum Blinken der Motorleuchte. Mit einem geeigneten OBD-II-Diagnosegerät können Fehlercodes selbst ausgelesen werden, die bei der Suche nach der Fehlerursache helfen können.

Ohne Fehlertext ist der bloße Code selbstverständlich keine Hilfe. Fehler, die im OBD-Steuergerät abgelegt werden, sind nach ISO/SAE normiert; d. h. Code und Text müssen sich herstellerübergreifend entsprechen.

Neben einem OBD-II-Diagnosegerät und einem Fahrzeug, dass über OBD II/EOBD verfügt, ist eine Diagnose-Software notwendig, die es erlaubt, Steuergerät nach Fehlercodes zu scannen und im Klartext anzuzeigen.
Benötigt wird weiterhin ein internet-fähiger Computer (PC/Laptop), auf dem die Software installiert ist, die zudem weitere Wartungs- und Reparatur-Funktionen zur Verfügung stellt.

Erste Schritte – Fahrzeug-Diagnose leicht gemacht

Regulär befindet sich die OBD-II-Schnittstelle im Fahrerfußraum unterhalb des Lenkrads. Dort wird das Diagnose-Interface angeschlossen, dass bereits mit Laptop oder PC verbunden ist.
Generell wird bei einer Fahrzeug-Diagnose nur die Zündung eingeschaltet und der Motor nicht gestartet – es sei denn, spezielle Diagnose-Funktionen erfordern einen laufenden Motor.
Anschließend wird die Diagnose-Software gestartet und dabei wie folgt vorgegangen:
  • Fahrzeug auswählen (via Suche oder mittels HSN/TSN)
  • vollständige Diagnose durchführen
  • abgelegte Fehlercodes werden mit Klartext angezeigt, z. B. P0304 – Fehlzündung Zylinder 4.
  • mit Klick auf den Fehlercodes werden werden Informationen zum Fehler angezeigt

Sind Fehlercode und abrufbare Informationen nicht genau genug, um die Ursache besser eingrenzen zu können, sollte nach konkreteren Informationen recherchiert werden.

Bereits verhältnismäßig kleine Fehler können zum Aktivieren der Motorleuchte führen. Es ist außerdem darauf zu achten, ob neben der MKL auch weitere Kontrollleuchten wie die EPC-Leuchte (vorwiegend bei Fahrzeugen des VW-Konzerns) oder die Vorglüh-Kontrollleuchte (ausschließlich bei Diesel-Fahrzeugen) aktiv sind.

Die genormten Diagnostic Trouble Codes (DTCs) folgen dabei einem vorgeschriebenen Schema. Diese sind fünfstellig; ein Buchstabe und vier Ziffern. Schon allein durch den Code P0304 lässt sich erkennen, woher der Fehler kommt:
  • P – Powertrain System (Antriebsstrang)
  • C – Chassis System (Fahrwerk)
  • B – Body System (Karosserie)
  • U – Network Communication (Bus-Kommunikation)

Die erste Ziffer gibt an, wer den Fehlercode festgelegt hat – ISO/SAE oder ein Hersteller. Bei P0xxx wurde der Fehler vonseiten ISO/SAE festgelegt.
Die zweite Ziffer gibt an, in welchem Untersystem der Fehler abgelegt wurde:
  • P00xx – Einspritzsystem
  • P01xx – Einspritzsystem
  • P02xx – Einspritzsystem
  • P03xx – Zündung
  • P04xx – Abgasrückführung (AGR)
  • P05xx – Geschwindigkeits- und Leerlaufregelungssystem
  • P06xx – Steuergeräte-Fehler
  • P07xx – Getriebe
  • P08xx – Getriebe

Die beiden letzten Ziffern beschreiben letztlich den individuell anliegenden Fehler.
Häufig auftretende Fehlercodes, die zum Aufleuchten der Motorkontrollleuchte (MKL) führen, sind unten aufgeführt.

Das wird für die OBD-Diagnose benötigt:
  • OBD-II-Diagnosegerät
  • OBD-II-Diagnose-Software
  • Laptop oder PC

Motor-Leuchte brennt – häufige Fehlercodes:
  • P0101
  • P0130
  • P0141
  • P0170
  • P0171
  • P0234
  • P0299
  • P0300
  • P0340
  • P0355

Oftmals ist die Ursache für das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte (MKL) und etwaigen Fehlercodes nicht zwangsläufig an einem einzelnen Bauteil fest zu machen. Natürlich ist es möglich, dass die Lambdasonde defekt ist, wenn der Fehlercode auf die Sonde verweist. Allerdings ist der Fehler auch immer zu hinterfragen. Verweist der Fehlertext auf einen Stromkreis-Fehler der Lambdasonde hin? Der Fehler kann auch kabelseitig liegen. Wackelkontakte, Kabelbrüche und Kontaktkorrosion an Anschlüssen können ebenfalls einen solchen Lambdasonden-Fehler verursachen.

Motorleuchte brennt – Die häufigsten Ursachen und betroffenen Teile
  • Lambdasonde
  • Katalysator
  • Zündspule(n)
  • Zündkerze(n)
  • Zündkabel
  • Einspritzventil(e)
  • Glühkerzen
  • Einspritzdüse(n)
  • Luftmassensensor (LMM)
  • Thermostat
  • AGR-Ventil
  • Abgasrückführung
  • Drosselklappe

Mit den gewonnenen Erkenntnissen geht es nun an die Behebung des Fehlers. Das betroffene Bauteil ist dank des Fehlercodes erkannt. Mittels der Diagnose-Software können z. B. Sensorwerte auf Plausibilität geprüft und Stellgliedtests durchgeführt werden.

Kabelseitige Fehler lassen sich oftmals durch Spannungs- oder Widerstandsmessungen ausfindig machen. Nicht zu vergessen ist die klassische Sichtprüfung, die mechanische Beschädigungen und Defekte schnell erkennen lässt.

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